Uppsala, die viertgrößte schwedische Stadt, ist den älteren LeserInnen durch Kirsti Sparboes Chanson ‚Ein Student aus Uppsala‚ bekannt, und tatsächlich ist Upsalas Universität die zweitälteste in Schweden, und v.a. durch Carl von Linné bekannt, der hier zu im 18. Jahrhundert die immer noch gültige botanische und zoologische Taxonomie begründete, und dessen Garten auch heute noch eine Besichtigung wert ist.
Aber auch die Stadtbibliothek – zentral in der Stadt gelegen – kann sich sehen lassen, sie ist hell und geräumig und umfasst einen Häuserblock mit Innenhof – architektonisch auch ganz spannend gelöst.
MYS – LÄS – UPPTÄCK – LEK : Gemütlichkeit – Lesen – Entdecken und Spielen beschreibt das bunte Motto der Bibliothek ganz gut, und so steht es auch in große Kommata gesetzt an der Wand.
Die Bibliothek ist ansonsten recht klassisch aufgebaut, bietet allerdings viel Platz für die unterschiedlichen Zielgruppen und konzentriert sich – dies zeigt sich in den Bildern nicht – auch sehr auf die Dienstleistungen für das Umland, die insbesondere von den beiden Bücherbussen übernommen werden.
Sarah Bengtsson, Enhetschef Bibliotek Uppsala, war meien Gesprächspartnerin in Uppsala und hat mich durch die Bibliothek und auch in die Bücherbusse geführt.
Zwei große Themen haben sich durch das Interview gezogen, die einerseits mehr die interne Komponente des Wissensmanagements aufgreifen, andererseits aber auch die gesamtgesellschaftliche:
We are building open networks within the staff, to spread knowledge and gain expertise through cooperative lectures, workshops and discussions. We have to provide learning opportunities and to encourage dialogs between the different experiences, skills and opinions. That makes us better!
Freedom of speech und der Umgang mit Hass v.a. in der virtuellen Kommunikation beschäftigen die Bibliothek sehr:
We’re influenced by everything that’s going on, and esp. freedom of speech is a big topic: How shall we deal with hate speech, how shall we interpret this in our libraries activities, how shall we reflect those opinions you don’t agree with, being a place, where everybody should be welcomed?
Es ist und bleibt ein Balanceakt, gerade im Veranstaltungsbereich, welche Gruppierungen, Parteien und Interessenvertretungen man wie einlädt und wie man vor allem Konfliktthemen im Öffentlichen Raum positioniert… Die Überlegungen, die hier v.a. die norwegischen Bibliotheken bereits (hier ist ja Stavanger sehr profiliert) unter der Überschrift ‚discussion arena‘ aufgreifen und umsetzen, liefern gute Beispiele….