Tampere empfängt mich sonnig
Auf den Besuch in Tampere habe ich mich besonders gefreut – sind wir doch gerade in Köln dabei, Gelder zu beantragen, um mit einer Gruppe Studierender aus einem Projekt – das ich zusammen mit Frau Pro. Dr. Ursula Georgy für die Stadtbibliothek Essen mache – auf die nächste BOBCATSSS-Tagung im Januar zu fahren. Ich plane, dort auch über meine Reise zu berichten und die ersten Ergebnisse.
Leider hat ein Treffen mit den OrganisatorInnen nicht geklappt – war dann zu spontan und kurzfristig, da sich das Treffen mit Pirrko Lindberg, der Direktorin der Metso City Library, kurzfristig vorverschoben hat.
Pirrko ist nicht nur in Tampere und Finnlands Bibliotheken aktiv – hier hat sie intensiv an der neuen Bibliotheksstrategie mitgearbeitet – sondern sitzt auch im Board der Ifla Public Library Section – und für diesen hat sie just am Tag bevor ich angekommen bin einen Blog über das kommende neue finnische Bibliotheksgesetz und über die bereits angesprochene neue Bibliotheksstrategie Finnlands – aber lest selbst: New Library Act and New Strategy for Finnish Public Libraries.
Die Metso ist eine aussergewöhnliche Bibliothek, 1986 eröffnet und von Raili and Reima Pietilä gebaut – die wiederum verwandt waren mit Tove Jansson, der Erfinderin der Mumins. Und die Originalplastiken – zumindest einige davon – wohnen auch heute noch in der Bibliothek:
Doch zurück zur Bibliothek, über die geschrieben wird:
The architects have told having been influenced by a number of elements, such as Celtic ornaments, sheep horns and glacial spin formations. The basic idea for the construction was the space to coil spirally like the shell of a snail. The shape of a bird came up during the design process. More and more, the building began to resemble a bird, capercaillie. Seen from above, the building looks like a bird carrying a shield. The building is round without any corners. […] The interior is a unique space, where the visitor moves from one place to another as in a town or a forest. All the parts of the building remind the visitor about the human culture.
Metso ist übrigens der finnische Name für Auerhuhn, und die Architekten haben sich von ebd. Vogel inspirieren lassen….
Besondere Gebäude haben immer auch besondere Herausforderungen – die Bibliothek wird gerade modernisiert, aber dank einem sehr starken Schutz des architektonischen Werkes (wie meistens extrem übertrieben und unpraktisch) geht das sehr langsam voran – dabei sind viele Ideen da und das Gebäude lädt quasi dazu ein, mit modernen Mitteln zu spielen… Pirrko – und vorher auch Tuula, die einige Zeit hier Chefin war, versuchen das ihre – und 2018 wird wohl ein Großteil des Umbaus erfolgreich bewältigt sein.
Pirrko hat mittels modernster Technik auch dafür gesorgt, dass das Gespräch nicht gestört wurde:
Das Gespräch mit Pirrko war sehr spannend, gerade auch vor dem Kontext der geplanten Baumassnahmen, aber auch vor ihrem bibliothekspolitischen Kontext bezogen auf die aktuellen Entwicklungen in Finnland, verknüpft mit ihrem IFLA-Engagement.
Das wird auch sichtbar indem, was Pirrko als Statement aus dem Interview für den Blog mir und uns mitgibt:
Libraries are open and free, that is our main task. And improving citizenship is a very important focus in our everyday work.
Viel Zeit hatte ich in Tampere ja leider nicht – morgens hin und abends dann weiter nach Turku – die Innenstadt habe ich mir daher für Januar aufgehoben und bin noch schnell schwimmen gegangen…
Aber: ich komme wieder, und freue mich auf Januar in Tampere….