agil working | anders arbeiten in bibliotheken

… ist ein Thema, mit dem ich mich im letzten Jahr im Kontext eines Seminares mit Conni Vonhof, HdM Stuttgart im Auftrag der Stadtbibliothek Würzburg ausführlicher beschäftigt habe, und es ist ein Thema, das ‚bleibt‘.

Studierende aus beiden Hochschulen haben unter der Überschrift ‚Von der Wissensbilanz zum Qualitätsmanagement‚ gruppenübergreifend an den Themen Bürgerschaftliches Engagement, Partnerschaftsmanagement und Fundraising, Fortbildungsmanagement und Personalentwicklung und eben auch Agile Working – New Working gearbeitet.

Inhaltlicher Schwerpunkt dabei war es, Instrumente und Maßnahmen zur Entwicklung von Qualitätsmanagement-Instrumenten kennen zu lernen und praxisnahe Lösungsansätze für eine innovative Bibliothek zu erarbeiten.

Dabei haben Studierende mit den Dozierenden, aber v.a. untereinander Erfahrungen mit Agilem Arbeiten machen dürfen: hochschulübergreifende Projektgruppen, ein externer Auftraggeber, zwei Dozierende, die auch v.a. virtuell miteinander kommunizieren und zahlreiche Abstimmungs- und Organisationsprozesse galt es zu lösen.

Dazu wurde u.a. mit einem auch über Moodle verknüpften virtuellen Scrum-Board gearbeitet. Scrum kann als Vorgehensgerüst genutzt werden, welches den Projektteilnehmer*innen erlaubt, strukturiert und in einzelnen Schritten zu arbeiten. Der Product Backlog konzentriert alle Anforderungen und Aufgaben. Innerhalb eines Sprint Backlogs werden Arbeitspakete festgelegt, welche in einem definierten Zeitrahmen bearbeitet werden müssen.

Während der regelmäßig durchzuführenden kurzen Meetings der Teams kann besprochen werden welche Teilaufgaben erfüllt sind und welche zurück in den Sprint Backlog kommen. Das Scrum- Board unterteilt fünf Bearbeitungsstadien:
Task: Wie definiert sich die Aufgabe? Was wird benötigt?
Blocker: Was muss gemacht werden, bevor die Aufgabe in Bearbeitung gehen kann? Was blockiert das Weiterkommen?
Work in Progress: Aufgabe in Bearbeitung. Von wem und bis wann?
Done: Erledigte Aufgaben
Reviewed: Überprüfte Aufgaben

Bei regelmäßigen Treffen der Gruppen an den jeweiligen Hochschulen informierten sich die Beteiligten über den laufenden Arbeitsprozess. Außerdem konnten hier Probleme der hochschulübergreifenden Arbeit angesprochen und Arbeitsweisen in und zwischen den vier Teams besprochen werden.

Alles in allen ein spannendes Projekt, das mir nicht nur einen theoretischen Einstieg ins Agile Arbeiten gegeben hat.

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Ausgewählte Literaturquellen dem Projektbericht | Schwerpunkt Agiles Arbeiten

Allsopp, Paul (o.J.): What is Agile Working? URL: http://agile.org.uk/what-is-agile-working/

Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO (2014): Projektbeschreibung Innovationsoffensive Office 21. Forschungsphase 2014-2016. URL: http://www.office21.de/content/dam/office21/de/documents/Projektbeschreibung_Innovationsoffensive_Office21_2014_2016.pdf

Heidrich, Jörg (2015): Gut aufgehoben. Rechtliche Grenzen des papierlosen Büros, in: c’t, H. 7, S. 134

Klaffke, Martin (2014): Die Grenzen verschwimmen, in: personalmagazin, H. 4, S. 16-19

Martin, Peter (2007): Neue Bürokonzepte – was leisten sie? URL: http://www.boeckler.de/pdf/mbf_as_bueroraumkonzepte.pdf (20.06.2015)

Nünninghoff, André (2015): Papierlos im Büro. Geschäftsleben auf digitalen Workflow um-stellen – ein Selbstversuch, in: c’t, H. 7, S. 130-133

warum ich im Berufsverband aktiv bin

Ich habe mich schon immer gerne engagiert – viele Jahre in der Politik, dort v.a. kommunal- und genderpolitisch, ersteres in München, letzteres auch auf der Bundesebene einer Volkspartei (SPD – der ich auch heute noch angehöre).

Auch während des Studiums war ich – und an diese Zeit erinnere ich mich gerne und auch an die vielen Kontakte, die ich dort gewonnen habe (war dann doch recht prägend) – aktiv, bei USTA, Studierendenzeitschrift, Theater- und Kultur-AG und damals auch einige Jahre in dem damals erst kurz existierenden Lesben- und Schwulenzentrum Stuttgarts, der Weissenburg.IMG_8165_bearb.

Und nun seit ich in Köln bin (seit 2011), und die Kommunal- und Zielgruppenpolitik etwas hinter mir gelassen habe, mache ich Politik im Berufsverband Information und Bibliothek.
Meine Schwerpunkte liegen vor allem darin, begonnene Innovationen  – die oft auch umstritten sind – nach vorne zu bringen. Polarisierung, ein dickes Fell (manche attestieren mir dies
auch als mehr oder weniger liebevolle Ignoranz) und Beharrungsvermögen sind hier notwendig, nur konsensuales Arbeiten liegt mir nicht. Ein wenig Reibung muss sein, nur so entsteht Energie, nur so kommt man voran.

Dabei möchte ich einen Schwerpunkt auf den Themenbereich legen, der über die BIB Mitgliederbefragung 2014 deutlich priorisiert worden ist: Als Personalverband müssen wir im Bereich Fortbildungsmanagement (einschliesslich der Bibliothekartage) professioneller werden, aber auch mehr Dienstleistungen anbieten und flexibler in unserem Arbeiten werden. Stichworte hier sind die Sonntagsöffnung von Öffentlichen Bibliotheken, aber auch Open Library, das Arbeiten mit Ehrenamtlichen und generell ein besseres politisches Agieren vor Ort.