Espoo | Sello Library

Nach dem kurzweiligen Interview mit Mikko in Vantaa bleibe ich noch in der Region Helsinkis, und fahre – umsteigend in Pasila, wo ich gestern das Interview mit Tuuva und Marja-Liisa  haben durfte – weiter nach Espoo.

In Espoo selber habe ich den Termin im Stadtteil Leppävaara, und kaum dass ich aussteige sehe ich bereits die Unterschiede zu den vorangegangenen Bibliotheksbesuchen. Die Sello-Library, in der ich mit Oili Sivula, der District-Managerin der Stadtteilbibliothek ist und zudem Mitglied des DirektorInnen-Teams der Espooer Stadtbibliothek, verabredet bin, liegt in einem Einkaufszentrum.

Das pulsierende Hin und Her auf Vorplatz, Shoppingzentrum und Bibliothek erinnert mich sofort an meine Besuche in den Londoner Idea-Stores vor einigen Jahren.

Leppävaara & Sello Library
Leppävaara & Sello Library
Sello-Library
Sello-Library

Die Sello-Bibliothek versteht sich schon heute mehr als Aktionsraum denn als Bibliothek – ein Blick auf den Blog genügt, um dies bestätigt zu finden.

Sello Library | Eingangsbereich

Sello Library | Eingangsbereich – hier finden zahlreiche Veranstaltungen statt.

Jugend'bibliothek' (mit Sozialarbeitern)

Jugend’bibliothek‘  – hier arbeiten aber auch – v.a. seit die Bereiche fusioniert worden sind – Jugendsozialarbeiter und Medienpädagoginnen

Aber auch eine Art ‚Lern-Wohnzimmer‘ ist eingerichtet worden, wo in gemütlicher Atmosphäre mehrsprachige BibliothekarInnen gemeinsam mit ExpertInnen aus der Bürgerberatung insbesondere Einwanderen und Flüchtigen helfend zur Seite stehen – überall in der Bibliothek finden sich solche und andere Nischen, die das Wort Bibliothek zugleich bestätigen aber auch obsolet machen.

Das Interview selber wurde dann konsequenter Weise auch auf einem Podium inmitten des MakerSpace-Bereiches geführt.

Traurig gestimmt war Oili am Tag des Interviews, ihrem letzten Tag in diesem Stadtteil mit seinen vielen Bibliotheken.
Warum?
Nun, die Antwort ist einfach – und wissensmanagerial sehr begrüßenswert: die Direktor*innen der einzelnen District-Bibliotheken müssen alle vier Jahre den Posten wechseln, damit auch der Blick von aussen auf die Einrichtungen gewahrt bleibt und Veränderungen stetig anders gedacht werden. Und ein ebensolches Rollieren stand nun an ebd. Tage bevor.

Oili Sivula vor dem Musikrraum der STB
Oili Sivula vor dem Musikraum der STB

Für Oili, so sagte sie, traurig – aber schön, mit mir gemeinsam noch einmal auf das von ihr Geleistete zumindest in Auszügen zurückzuschauen, unter einem besonderen Aspekt, aber eben auch sehr reflektierend und immer auch ausblickend – das Systems Espoos ebenso im Blick wie die neue Stelle in einer kleineren, ganz anderen Bibliothek.

Aber Oili hat ein sehr gutes Motto, für sich und für ihre Bibliothek(en):

We always have to say YES!

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